Freitag, 24.06.2011

Und da geht es auch schon los! Unsere Motoren werden gestartet, der Pulk verlässt den Campingplatz. Ohne Rücksicht auf Verluste gehts mit Tourguide Andre an der Pole Position und Vollgas durch den Wald Richtung Bad Schandau.

Die Straße ist vom nächtlichen Regen stellenweise nass, doch die Reifen sind seeehr schnell auf Temperatur.

Schöne kurvige und schmale Sträßchen mit tollen Felsformationen säumen diese Gegend. Durch einsame Täler geht es ziemlich rasant zur tschechischen Grenze. Ständiger Blick in den Spiegel... es sind noch alle da.

Wo genau wir uns momentan befinden? Keine Ahnung, zum Gucken waren wir viel zu schnell. :-)

Ab dem Grenzübergang ist es wie bei Alice im Wunderland. Völlig andere Welt! Wie abgeschnitten...

Casino links, Bordell rechts, überall Asialäden und Klamotten am Straßenrand. Wohlfühlen würde ich mich hier nicht.

Erster Zwischenhalt: Tankstelle in Tschechien.

Gruppe 1 hat bereits getankt und fast alle unserer Gruppe (2) steuern die Zapfsäulen an.

Wir entscheiden uns für gemeinsames Tanken. Hans geht rein, bezahlt für 3 Tankfüllungen. Auf meine Frage wieviel er von mir bekommt, antwortet er: " Ich hab jetzt 57 € bezahlt". Ich schau zu der Säule, überlege kurz und antworte: " 57 € für 35 Liter?

Ganz schön teuer!"

"Hmm. Dann ham se mich beschissen" so seine Antwort.

1,62 € für den Liter Super finde ich persönlich für tschechische Verhältnisse dann doch ein wenig heftig...

Kurzer Plausch mit Gruppe 1, welche dann mit sattem Einzylinderklang die nächste Etappe ansteuert. Gruppe 3 nähert sich, tut es uns gleich und verteilt sich an den Zapfsäulen.

Nach dem Auffrischen des Nikotinspiegels gehts auch schon weiter für uns.

In irgendeiner Ortschaft biegen wir rechts ab und verlassen die Hauptstraße. Auf einer ziemlich schmalen, einsamen und mit Rollsplit übersähten, fast schon serpentinenähnlichen Straße, gehts bergauf. Genau das richtige für unsere Singlezylinder-enduros!

Hier stelle ich dennoch folgendes fest:

Man fühlt sich wie in einer Einbahnstraße, da weit und breit kein Auto o.Ä. kommt. Dementsprechend reist man das Gas auf und nutzt die Straßenbreite in den Kurven voll aus.

Könnte im Fall eines Falles sehr verhängnisvoll werden...

Oben auf dem Kamm angekommen wirds übersichtlicher. Wenig Bäume, viel Felder und schnell zu fahrende Kurven bis zum Abwinken.

Genau meins!

Wir erreichen das nächste Etappenziel.

Wir genießen die schöne Aussicht.

Guide Andre erklärt uns, daß wir auf den Straßen oberhalb des Kammes zum Stausee Fláje fahren werden, danach weiter zum Mittagessen.

Es geht weiter...

Die Gegend wirkt sehr verlassen, ab und zu mal ein Auto oder Radfahrer.

Altes Pflaster hat die Asphaltschicht wegen Frostschäden durchbrochen, Zweige und Rollsplitt werden unter die Räder genommen.

Für die Joghurtbecherfraktion ist diese Gegend wahrscheinlich nicht zu empfehlen... für uns Enduristen jedoch wie geschaffen!

Wir erreichen den Stausee.

Wolken ziehen sich über dem Stausee zusammen und ein Schauer steht bevor.

Gruppe 1 und 2 ziehen sich unter dem Pavillon zurück. Auch ich ziehe jetzt meine Regensachen an. Es hagelt und das nicht gerade wenig!

Keine 15 Minuten später ist alles vorbei. Der Asphalt dampft.

Gruppe 1 macht sich auf den Weg zum Mittagessen.

Wir warten ein paar Minuten und folgen. Gruppe 3 ist nicht aufgetaucht...

Kurz nach dem Grenzübergang zu Deutschland erreichen wir die Schwartenbergbaude. Den Hirschbraten hab ich schon am Vorabend auf der Teilnehmerliste angekreuzt.

Wir ziehen unsere Regensachen aus und betreten das Lokal.

Der Kellner empfängt uns recht herzlich. Er kommt mit einer Flasche Ketchup an unseren Tisch, richtet sie auf meine Tischnachbarin Sonja und drückt drauf... Sonja erschrickt, alle lachen. Aus der Flasche kam ein roter Faden und der Kellner schaut Sonja treudoof an. Im sächsischen Dialekt entschuldigt er sich bei ihr.

Als Wartezeitüberbrückung legt er jedem Zweiten ein kleines Päckchen auf den Tisch: " Wenn einer von euch aus diesem Holzpuzzel wie abgebildet ein "T" legen kann, zahlt der Tisch nur die Hälfte der Rechnung." offenbart er uns mit treudoofem Blick. :-)

Jeder von uns bemüht sich, doch keiner schafft es.

Aber es ist machbar...

Gruppe 3 hat sich zum Teil verloren und bei Gruppe 1 hat es einen Sturz gegeben, so die momentane Bilanz.

Anubis hat es auf nasser Fahrbahn in der Kurve gelegt. Ist aber zum Glück nichts schlimmeres passiert.

Am späten Nachmittag kommen alle Gruppen wieder heil im Camp an.

Der Tag wird mit ein paar Bier gefeiert, für die Dresden-tour am Folgetag trage ich mich allerdings nicht ein.

Hier gehts zu Tag