Mittwoch, 15.09.2010
Geplant ist heute eigentlich nichts. Immerhin sind Josch und ich von Sonntag bis Dienstag gut 850 km gefahren! Da möchte man einfach mal Urlaub haben!
(Doch wie man auf dem Bild oben unschwer erkennen kann... war das Wetter geradezu verlockend, auf die Moppeds zu steigen.)
So entscheiden wir uns um kurz vor 13 Uhr für eine "kleine Tour".
Reschen liegt unmittelbar an der Österreichischen und nicht weit der Schweizer Grenze. Unser Plan steht fest: Abstecher in die Schweiz!
In Nauders (Österreich) noch schnell günstig getankt und dann ab über die Martinsbrucker Straße (B185) hinunter in die Schweiz.
Diese Straße bietet herrliche Kehren! Josch geht gleich mal in die Vollen und reisst das Gas auf.
Er ist voll in seinem Element! Kehre anvisieren, Fmx reindrücken und raus beschleunigen. Als wenn er noch nie was anderes gemacht hätte!
Ich hingegen steuer die 220-kilo-BIG eher zögerlich um die Kehren. Scheint heute nicht mein Tag zu sein...
Kurze Kontrolle an der Grenze und weiter über die B27 Richtung Zernez. Schöne gemütliche und anspruchslose Talstraße, doch ständig Baustellen. Das nervt!
Ein paar km vor Zernez gehts dann in Susch rechts ab zum Flüelapass, welcher nach Davos führt.
Ein durchaus beeindruckender Pass mit stellenweise karger Mondlandschaft.
Nach der Passhöhe machen wir eine Trinkpause, es ist sehr warm an diesem Tag. Natürlich wird wieder die Digicam ausgepackt.
Davos bleibt trotzdem von uns verschont, wir wollen uns nicht noch weiter entfernen und so fahren wir um ca 15 Uhr den Flüelapass zurück. Bergab habe ich wieder meine Probleme in den Kehren. Nein, heute ist definitiv nicht mein Tag!
Den Gedanken, nochmals die B27 zu benutzen, haben wir wegen der vielen Baustellen verworfen.
In Zernez ist der Ofenpass angeschrieben!
'Naja...' denke ich mir. 'Wird schon schief gehn mit den vielen Kurven heute...'
Für diejenigen von Euch, die den Ofenpass noch nie gefahren sind:
MEGAGEIL!!
Kaum bremsende Spitzkehren, sehr schnell zu fahrende Links-rechts-kombos ohne Ende! Rennstrecke pur. Aber immer die 80 km/h Höchstgeschwindigkeit und hohen Strafen der Schweiz in den Hintergedanken...
Diesmal hat Josch Probleme mir hinterher zu kommen, so fit bin ich auf einmal. DAS ist heute definitiv MEIN Pass!
Auch wenns schon etwas spät ist, den Ofenpass würde ich nochmal zurück und wieder retour fahren.
Der macht so viel Spaß, da haben wir glatt das Fotoshooting vergessen. Macht ja nix...
In Santa Maria Val Müstair nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf.
Am Abendessen tags zuvor auf der Reschneralm wurde uns der Umbrailpass empfohlen! Dieser Pass endet auf 2500 m Höhe in Form einer T-Kreuzung in das legendäre Stilfser Joch und beinhaltet eine problemlos zu fahrende Schotterpassage. Ebenso befindet sich die Grenze der Schweiz zu Italien auf der Passhöhe, welche kaum von Grenzbeamten besetzt ist.
Die berüchtigten 48 Kehren der Nordostrampe des Stilfser Jochs nach Prad hinunter möchte ich mir mit meiner heutigen "Spitzkehrenphobie" trotzdem nicht antun.
So gehts nach ein paar Fotos und dem herrlichen Panoramablick von der Ortlergruppe über den Umrailpass Richtung Hotel zurück.
Am Umbrailpass habe ich fast ein Murmeltier überfahren... (ist anscheinend auch nicht sein Tag.) ;-)
Immerhin war die "kleine Tour" heute knapp 200 km lang und der Tag gerettet.
Morgen werden wir definitiv KEIN Motorrad fahren! Warum?
Könnt ihr bei Tag 5 lesen...
Ende Tag 4
Hier gehts zu Tag